Loop & Musik 2016

In diesem modernen Kursangebot lernen wir, immer mittwochs von 18:00-19:30 Uhr im Flüchtlingsheim der Senkingstraße (Hildesheim), die Stimme als Instrument einzusetzen.

Nach einem Warmup von Stimme und Körper werden erste Melodien gesungen und ein Kreis gebildet. Sofort kommen eigene Klang- oder Textideen von den Teilnehmenden und werden wohlwollend von den Anleitenden aufgenommen und in den Klangkreis eingearbeitet. Bei Bedarf wird die Loop Maschine angeschaltet.

Die Elektronik der Loop Maschine ermöglicht es, spontan Songs zu erschaffen, indem von den Teilnehmer/-innen Geräusche/Töne/Beats/Melodien/Sprechgesang mit einem Mikrofon aufgenommen werden, abgespielt und sofort hörbar werden.

Sobald sich das LOOP (die Schleife) wiederholt, kann ein neues Geräusch hinzugefügt werden, das den Charakter des Songs verändert. So wird Schleife für Schleife übereinandergelegt und ein Gesamtkunstwerk der Gruppe entsteht binnen weniger Minuten.

Edgar Wendt

Loop & Musik 2017

Die zwei Kurse mit dem Titel „Loop & Musik & Sprache & Gesang“ fanden im Wohnheim für geflüchtete Menschen in der Senkingstraße mit einer jeweiligen Dauer von 45 Minuten statt. Sie richteten sich an ca. 15 Jugendliche mit Fluchterfahrung im Alter von ungefähr 6 bis 18 Jahren. Häufig kamen jedoch spontan auch andere Bewohner des Hauses vorbei und verfolgten das Kursgeschehen.

Bereits in anderen Kursen wurde erkannt, dass es ein großes Interesse und Bedarf an Angeboten für den rhythmischen und musikalischen Umgang mit der Stimme gab. Bei dem Kurs „Loop & Musik & Sprache & Gesang“ stand das rhythmische Zusammenpiel der eigenen Stimme mit dem Körper als gemeinsame Tätigkeit im Mittelpunkt. Jede Kursstunde folgte einem ähnlichen Ablauf mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Zu Beginn der Kurseinheit gab es ein gemeinsames Warmup von Körper und Stimme. Anschließend wurden kleine Übungen mit der Loopmaschine umgesetzt, gelernte Rhythmen mit Perkussion kombiniert und gewünschte Melodien und Lieder der Teilnehmenden aufgenommen. Dabei machten die Jugendlichen vor allem rhythmische, melodische, technische und menschliche Lernerfahrungen.

Für die Kinder und Jugendliche war dieser Kurs ein sehr wichtiges Ereignis, denn der Alltag in der Unterkunft für Geflüchtete ist eher langweilig und wenig inspirierend. Der Einsatz der Loop-Maschine und des Mikrophones gab den Teilnehmer/-innen ein schnelles Erfolgserlebnis und neues Selbstwertgefühl. Bei einigen Kindern und Jugendlichen zeigte sich außerdem ein außerordentliches musikalisches Talent. Die Freude und Besonderheit des durch „Kultur macht stark" ermöglichten Kursangebots lässt sich zum Beispiel an einem Zitat eines der Workshop-Dozenten erkennen: „Strahlende Kinderaugen, die sich unglaublich auf einen freuen, wenn man in die Nähe des Heims kommt und jede Menge Instrumente und Verständnis im Gepäck hat“.