Cajon Bau 2016

Die Cajon, eine Trommel in Form einer Kiste aus Holz, ist ein zu Beginn einfach zu erlernendes und trotzdem sehr vielseitiges Instrument. Eine noch schönere Erfahrung ist es, diese Instrumente zunächst selbst zu bauen und dann auf ihnen spielen zu lernen. In diesem Projekt bauen wir regelmäßig mit unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen Cajons und lernen in den darauffolgenden Wochen das Spielen. Wir möchten Kindern die Möglichkeit geben, ein eigenes Instrument zu Hause zu haben und dazu die Erfahrung vermitteln, selbst etwas zu bauen, auf dem Musik gemacht werden kann.

Cajon Bau 2017

Im Projekt „Cajon-Bau & Cajon-Spiel & Konzert“ lernten die Teilnehmenden vor allem mit Materialien umzugehen, um selbst ein Instrument zu bauen, Rhythmen, Pausen, Liedstrukturen sowie Improvisation zu probieren, aufeinander zu hören und sich Raum zu geben. Neben der motorischen und musikalischen Komponente wurde so eine wichtige soziale Ebene geschaffen.

Durch das gemeinsame Musizieren und die positive Gruppenatmosphäre wurde zudem eine Motivation geschaffen, sich selbständig in Rhythmen und auf den Instrumenten weiterentwickeln zu wollen. Zudem konnte das kreative Potenzial aller Teilnehmer/-innen gefördert werden.

Mit einer Cajon können sich die Kinder und Jugendlichen emotional ausdrücken. Das hat positive Auswirkungen auf das Lernverhalten und fördert die soziale Interaktion. Mit dem Angebot wollten wir vor allem den jungen geflüchteten Menschen eine Perspektive ermöglichen:
Über Musik erhalten die Kinder und Jugendlichen einen anderen Zugang zur Sprache, lernen schneller deutsch, erleben eine persönliche Weiterentwicklung und haben dadurch mehr Selbstbewusstsein. Durch das eigene Bauen entwickeln die Kinder und Jugendlichen ein ganzheitliches Verständnis für das Spiel eines Instrumentes, für seine Entstehung und für seine Materialität.
Der Spaß am energetischen Spiel miteinander schafft Raum und Gelegenheit, traumatisch Erlebtes eine Zeit lang zu vergessen. Die Teilnehmenden durften frei gestalten und lebten so ein partizipatives Lernformat. Gleichzeitig wird das Sozialgefüge einer Gruppe geformt bzw. vermittelt, sich einzuordnen, aufeinander zu hören und gemeinsam ein musikalisch-rhythmisches Stück zu formen und zu spielen.

Generell zeichnete sich die Kursstruktur durch eine große Offenheit und den Fokus auf die Freude an der Musik aus: Das Nicht-Müssen und Viel-Dürfen.
Im Allgemeinen ging es darum, punktuell etwas Gemeinsames zu schaffen und Spaß an Rhythmus und Musik erfahrbar zu machen. Die Besonderheit dieses Projektes war das Bauen der Cajons an und für sich. Die Kinder und Jugendlichen haben durch die Flucht viel verloren oder zurücklassen müssen.

Die Erfahrung etwas Eigenes zu schaffen, dass auch noch behalten und mit nach Hause genommen werden durfte, erfüllte die Kinder und Jugendlichen mit Stolz und Freude.