Transkulturelles Sazorchester 2020 bis heute

Das „Transkulturelle Sazorchester“ ist das Ergebnis eines Musikprojekts, in dem Kinder und Jugendliche im Alter von 6-18 Jahren die Chance erhielten, das Spiel auf der Saz, einer Langhalslaute, zu erlernen, gemeinsam zu spielen, zu singen und zu musizieren.

Der Herkunft der Saz entsprechend, wurde ein kurdisches Kulturcafé als Kurs-Treffpunkt festgelegt. Von dort aus wurden anschließend junge Musiker und Musikerinnen gesucht und durch Aushänge und direktes Ansprechen auf das Projekt aufmerksam gemacht.

So begannen die zweimal wöchentlich stattfindenden Proben, (in Einheiten von 45 und 90 Minuten) in denen diverse kurdische Volkslieder vermittelt wurden – was sowohl von dem Café als auch den Teilnehmenden als große Bereicherung empfunden wurde.

Die angenehme, bekannte Atmosphäre half den Kindern und Jugendlichen dabei Vertrauen zu der Gruppe zu gewinnen und aufeinander zuzugehen. So konnte man beispielsweise beobachten, wie die jüngeren und älteren Teilnehmenden viel Rücksicht für einander entwickelten und sich zugleich in Geduld übten.

Ziel des Projekts war es, im ersten Schritt die Einzelnen individuell zu stärken und im Nächsten auf das gemeinsame Musizieren vorzubereiten, sodass im Folgenden ein „Transkulturelles Sazorchester“ entstehen konnte.

 
Die Saz sowie die kurdische Sprache waren vielen in der Gruppe (trotz kurdischem Hintergrund) nur aus der Ferne vertraut. Doch schon nach zwei bis drei Monaten konnten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam einige Lieder singen und auf der Saz begleiten.

Obwohl das Projekt immer nachmittags – im Anschluss an den Schulunterricht – stattfand, zeigten sich die Teilnehmenden stets begeistert und erschienen regelmäßig zu den Proben.

Erst die langwierige Pandemie zwang das kleine Orchester dazu, die gemeinsamen Treffen umzugestalten: Mit viel Engagement ermöglichten die Kursleitenden den Kindern und Jugendlichen eine Onlineversion des Unterrichts, produzierten Videos, die in einem Onlineportal zugänglich gemacht wurden und teilten alle neuen Informationen innerhalb eines Chats, um miteinander in Kontakt zu bleiben.

Zudem nahm der Kurs an dem Splitscreen-Videoprojekt „Mittendrin“ teil und trug somit dazu bei, dem eher popmusikalischen Genre, einen Schwung Transkultur beizufügen.

Einem erneuten, real stattfindenden Kurstreffen blickt das Sazorchester bereits freudig entgegen.