Musikalisches Nachmittagsangebot im Jugendtreff MIA 2018 bis heute
In dem Kurs „Musikalisches Nachmittagsangebot im Jugendtreff MIA Bockenem“ wurde geflüchteten und bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen im Jugendtreff MIA eine neue Perspektive ermöglicht. Der Jugendtreff stellte dabei für viele Kursteilnehmende bereits einen bekannten Freizeitraum dar. Somit wurden räumliche und soziale Hürden umgangen und das musikalische Angebot unmittelbar nutzbar gemacht.
Die Kinder und Jugendlichen aus dem strukturschwachen Ort Bockenem sollten über das Leitmedium Musik Zugang zu einer anderen Sprache bekommen, um ihnen dabei zu helfen schneller Deutsch zu lernen und ihnen folglich die Integration zu erleichtern.
Der Spaß am Musizieren und Sich-Selbst-Entdecken schafft Raum und Gelegenheit einander zu begegnen, sich selbst kennenzulernen und im Zuge dessen das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.
Die Teilnehmenden waren sehr motiviert und zeigten großes Interesse an neuen musikalischen Strömungen und Instrumenten. Um die kulturelle Teilhabe zu stärken, wurde bewusst auf Instrumente und Stile aus den Herkunftsländern der Kinder und Jugendlichen zurückgegriffen.
Anfängliche Barrieren und Berührungsängste wurden mit einem Warm-up des Körpers und der Stimme überwunden. Erst im Anschluss wurde zu den unterschiedlichen Instrumenten gegriffen und gemeinsam musiziert. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden innerhalb des Projektes sogar eigenhändig Cajons mit den Teilnehmenden gebaut, die bis heute eingesetzt werden.
Das Sozialgefüge in der Gruppe wurde dadurch gefördert, dass sich jedes Teammitglied gleichermaßen einordnen und auf die anderen hören musste, um das gemeinsame Spielen eines musikalisch-rhythmischen Stücks möglich zu machen. Auch das gemeinsame Stehen und Sitzen im Kreis waren feste Bestandteile der Gruppenarbeit, die die Kinder und Jugendlichen zusammenschweißen und ihre Kommunikation untereinander verbessern sollte.
Wenn das Wetter es erlaubte, wurde draußen auf einem kleinen Vorplatz des „Jugendtreffs MIA“ oder auch im Garten musiziert. Dieses gemeinsame öffentliche Musizieren erfreute sowohl die Teilnehmenden als auch vorbeilaufende Passanten.
Echtes Publikum erwartete die Kinder und Jugendlichen bei kleinen Konzerten wie etwa der musikalischen Darbietung in einer Kirche und in einem Altersheim sowie bei öffentlichen Proben, denen die SeniorInnen lauschen durften.