Musikalisches Angebot im Asylbewerberheim 2018 bis heute

In einem Projekt im KJN (Kinder- und Jugendhaus Nordstadt) ermöglichten Fachkräfte der Hildesheimer Musikschule 36 Kindern und Jugendlichen ein musikalisches Nachmittagsangebot.

Die Interessierten, die das Angebot des KJNs nutzen, haben zu 90% einen Migrations- oder Fluchthintergrund. Daher spielte der Umgang mit Sprache – in Verbindung mit dem musikalischen Lernen – eine zentrale Rolle in den jeweiligen Unterrichtsgruppen.

In drei Gruppen wurde den Kindern und Jugendlichen das Cajon- und Gitarre spielen sowie der Einsatz von Gesang nähergebracht. In den jeweiligen Instrumentengruppen wurden die Grundlagen von Rhythmus, dem Spielen von Akkorden und Melodien und Gesangstechniken erarbeitet und an bekannten Liedern erprobt.

Die Fachkräfte achteten hierbei besonders auf die individuelle Lernfähigkeit und das entsprechende Lerntempo der Kinder und Jugendlichen, um ihnen das Lernen zu erleichtern und ihnen mehr Freude beim Musizieren zu ermöglichen.

Die Gitarrengruppe fand in der benachbarten Senkingstraße statt, im Asylbewerberheim „Pietruschka Wohnen und Betreuen“. Die dort erreichten Kinder und Jugendlichen sind, ebenso wie die Kinder und Jugendlichen im KJN, bildungsbenachteiligt und gehören einem bildungsfernen Milieu an.

Kursteilnehmende, die im Asylbewerberheim wohnhaft sind und ihre Nachmittage im KJN verbringen, erwartete ein vertrautes Umfeld. Sie mussten keine Unsicherheiten überwinden, um an dem Angebot teilnehmen zu können. Damit erfüllte das Projekt die Maxime der kulturellen Teilhabe.

Einige der Teilnehmenden werden bereits seit 2016 von den Fachkräften der Musikschule begleitet und haben mit ihnen eine starke musikalische sowie menschliche Ebene aufgebaut. Die Rhythmen und Lieder geben ihnen Halt, die Kurse im Wohnheim oder im Jugendhaus und bieten ein stabiles, sicheres Umfeld und das musikalische Miteinander stärkt ihre sozialen Kompetenzen sowie ihr Selbstbewusstsein.