Cajon Bau 2018

Bis zum Jahresende 2018 wurde in Hildesheim und Umgebung das Projekt „Wir bauen Instrumente und lernen sie zu spielen“ in fünf verschiedenen Kinder- und Jugendhäusern durchgeführt. Dabei wurde Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an Instrumentenbauworkshops ermöglicht, die in Form eines fortlaufenden wöchentlichen Angebots stattfanden.

In den Bauworkshops stand das Bauen von Instrumenten im Mittelpunkt. Dabei wurde sowohl der Umgang mit Werkzeugen sowie der konzeptionelle Ablauf der Konstruktion eines Instruments erläutert und nachvollzogen. Anschließend folgte eine Einweisung in die notwendigen Schritte, um eigene Instrumente bauen zu können. Ziel des Projektes war es dabei, den Kindern den haptischen Prozess des Bauens nahe zu bringen und folglich das Erlebnis eines eigenen, selbst gemachten Instruments erfahrbar zu machen.

In den darauffolgenden Spieleinheiten wurde mit den selbst gebauten Instrumenten musiziert. Dabei wurden die grundlegenden Schlag- und Spieltechniken der Instrumente erklärt und gemeinsam im Gruppenunterricht erarbeitet. Ziel dieser Unterrichtseinheiten war es, die Kinder und Jugendlichen dazu zu befähigen, ihr jeweiliges Instrument zu spielen und in einer musikalischen Gruppe zu funktionieren.

Um dies zu erreichen, wurde zu Musik, die mithilfe eines Lautsprechers verstärkt wurde, gespielt. Hierzu wurden zunächst für jedes Lied die grundlegenden Rhythmen erklärt und anschließend langsam erarbeitet, sodass ein Zusammenspielen mit der abgespielten Musik möglich war.

Die Lieder wurden anhand der Interessen der Kinder und Jugendlichen ausgewählt, um ihnen den Zugang zur Musik zu erleichtern. Die Dozenten bemühten sich während der Lerneinheiten auf die individuelle Lerngeschwindigkeit jedes Einzelnen Rücksicht zu nehmen, um alle gleichermaßen in das Musikprojekt integrieren zu können und die Freude am Unterricht zu gewährleisten.

Insgesamt nahmen 60 Kinder und Jugendliche an dem Angebot teil. Das Alter der Teilnehmenden variierte zwischen 10 und 16 Jahren. Die Anzahl der Teilnehmenden mit Migrations- oder Fluchthintergrund war in diesem Projekt im Verhältnis groß.

Vielen Kindern und Jugendlichen, die erst seit kurzem in Deutschland sind und deren familiäre finanzielle Situation die Bereitstellung eines Instruments oder die Teilnahme am Musikunterricht sonst nicht realisierbar machen würde, wurde dank des Projekts der Zugang zur Musik ermöglicht.

Die einzelnen Kinder- und Jugendhäuser stellen in ihren jeweiligen Stadtteilen eine wichtige Anlaufstelle für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche dar.

Daher war es für alle Mitarbeitenden ein besonderes Anliegen, dieses musikalische Angebot zu realisieren, um bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche sowie solche mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund zu erreichen und ihnen die Teilnahme an einem musikalischen Bildungsangebot zu ermöglichen.