SBO Chronik 2022 | Fotos zur Orchesterreise nach Angoulême 20.10.–27.10.

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Impressionen und Eindrücke von Orchestermitgliedern

SBO Chronik 2022 | Bericht zur Orchesterreise nach Angoulême 20.10.–27.10.

Donnerstag 20.10.2022

Nach dem gemeinsamen Konzert des SBO und des Orchestre Hector Berlioz de Conservatoire Grand Angoulême im Oktober 2019 in Hildesheim stand schnell fest, dass es einen Gegenbesuch des SBO in Angoulême geben sollte. Durch Corona zwei Jahre verspätet konnte dieser Gegenbesuch im Oktober 2022 endlich stattfinden.

Am 20.10.2022 um 20:00 Uhr ging es für 18 Musikerinnen und Musiker des SBO zusammen mit einigen Mitgliedern des Arbeitskreises Angoulême mit dem Bus los in Richtung Frankreich. Über Frankfurt, Wiesbaden und das Saarland ging es bis nach Angoulême. Nach einer Reise mit mehr oder weniger Schlaf in der Nacht, kamen wir um 14:00 Uhr in Angoulême am Comic-Museum an – zwei Stunden früher als geplant.

 

Freitag, 21.10.2022

Durch unsere frühe Ankunft mussten die Gastfamilien kurzfristig verständigt werden und manches umgeplant werden. Die meisten Gastfamilien kamen schnell zum Treffpunkt am Comic-Museum. Einige waren allerdings noch bei der Arbeit und hatten erst später Zeit. Daher haben fünf Musikerinnen und Musiker mit ihrem Gepäck im Conservatoire Gabriel Fauré in Angoulême gewartet. Dort hat das Orchestre Hector Berlioz seine Heimat, die Musikerinnen und Musiker des Orchesters nehmen dort ihren Instrumentalunterricht. Die Fahrt dorthin war abenteuerlich, weil die 3 Gastfamilien, die die deutschen Gäste dorthin gebracht haben, neben den 5 Wartenden (mit Gepäck und Instrument) auch noch ihre eigenen Gäste (mit Gepäck) im Auto untergebracht haben. Aber es hat gepasst!

Einige Musikerinnen und Musiker waren allein in ihren Gastfamilien untergebracht, andere zusammen mit anderen deutschen Orchestermitgliedern. Den Abend und Nachmittag verbrachten alle in ihren Gastfamilien.

 

Samstag, 22.10.2022

Das Orchestre Hector Berlioz war nach den Jahren Corona auch dünner besetzt als vorher, sodass für das Konzert und die Proben auch noch Mitglieder des Orchesters „Harmonie d’Angoulême“ mitspielten. Außerdem war der Dirigent des Orchestre Hector Berlioz, Eric Boucher, kurz vor unserem Besuch ernsthaft erkrankt, sodass er nicht nur nicht dirigieren konnte, sondern auch gar nicht an dem Wochenende und dem Konzert teilnehmen konnte. Neben dem persönlichen Bedauern, den Freund und Kollegen nicht wiederzutreffen, bedeutete das für Leitung und Büro des SBO (Volkmar Dietrich und Lydia Knoll), dass die Hauptlast der Proben und der Organisation von ihnen übernommen werden musste – und das auch noch auf deutsch und französisch (oder eben mit Händen und Füßen und einem Übersetzer aus dem Internet)! Das Dirigat der gemeinsamen Suite „Amitiés“ übernahm der Komponist der französischen Teile des Stückes, Laurent Jacquier, der zu der Aufführung gekommen war. Auch der Dirigent der Harmonie d’Angoulême hat einige Stücke übernommen.

Am Samstag starteten die drei Orchester nun gemeinsam um 10:00 Uhr in die erste Probe. Für einige war es eine kurze, für andere eine erholsame Nacht. Gemeinsam probten wir ca. 2,5 Stunden, bevor es ein gemeinsames Mittagessen inklusive Mittagspause gab.

Nach der Mittagspause wurde das erste Mal mit den Orchestern gemeinsam das Projekt Amitiés geprobt. Es war schön, nach so langer Zeit dieses Projekt mit allen gemeinsam spielen zu können. Dirigiert wurde es auch in der Probe von Laurent Jacquier.

Bis abends probten wir für das Konzert am Dienstag. Danach aßen wir gemeinsam zu Abend. Während des Essens spielte eine kleine Gruppe aus dem Orchester als musikalische Untermalung einige Jazzstücke. Der Rest des Abends verlief recht unübersichtlich. Geplant war eigentlich ein Abend, an dem jeder kleine Beiträge vortragen kann und der mit allen gemeinsam verbracht wird. Jedoch löste sich die Gruppe nach dem Essen recht schnell auf, sodass nicht viele Musiker und Musikerinnen vor Ort blieben. Nach einiger Zeit gab es noch einen kleinen, feinen Beitrag von Klarinette und Akkordeon. Danach wurde von der Jugend noch ein wenig gemeinsam getanzt, bevor alle mit ihren Gastfamilien nach Hause fuhren. Der Tag war anstrengend, aber wir freuten uns auf den nächsten Tag und die Proben.

 

Sonntag, 23.10.2022

Auch der Sonntag startete um 10:00 Uhr mit den Proben. Wie an dem Tag zuvor wurde bis ca. 12:00 Uhr fleißig geprobt und in der Mittagspause gemeinsam gegessen. Nach dem Essen gab es noch reichlich Pausenzeit bis zum Beginn der Probe. Diese wurde von den Musikerinnen und Musikern unterschiedlich genutzt: Einige ruhten sich aus, andere machten einen Spaziergang und wieder andere saßen zusammen und spielten Karten.

Nach der Pause starteten wir mehr oder weniger frisch und ausgeruht in die weitere Probenarbeit. Bis zum frühen Abend und etwas länger als geplant wurde fleißig an den Stücken gearbeitet. Der Abend wurde in den Familien verbracht.

 

Montag, 24.10.2022

Am Montag starteten wir um 14:00 Uhr in die Probenarbeit. Diese Probe war unsere letzte Probe vor der Generalprobe im Theater. Es war also die letzte Chance noch einmal unklare Stellen zu klären und um einmal alle Stücke von vorne bis zum Schluss durchzuspielen.

Außerdem sollte die Zusammenarbeit auch dokumentiert werden und so wurden in den Pausen fleißig Gruppenbilder geschossen, bevor es in die letzte Probenzeit ging.

 

Dienstag, 25.10.2022

Am Dienstag war der große Tag des Konzertes gekommen. Dieses sollte aber erst am Abend stattfinden, weswegen der Vormittag zur freien Verfügung stand. Einige Mitglieder des Orchesters nutzten diese Zeit, um sich eine Cognac-Destillerie in dem nicht weit entfernten Cognac anzusehen. Interessant war dieser Besuch für uns auch deswegen, weil es in einem der Sätze aus dem Stück „Amitiés“ um einen bestimmten Aspekt der Cognac-Herstellung geht.

Am Nachmittag wurde es dann ernst. In der Generalprobe gewöhnten wir uns an die Akustik im Theater und schwierige Stellen wurden noch einmal angespielt. Nach der Generalprobe gab es einen kleinen Empfang für die Mitreisenden des SBO und Mitglieder des Arbeitskreises Angoulême. Nach diesem Empfang hatten wir noch ein wenig freie Zeit, um etwas zu essen oder uns zu sammeln, bevor das Konzert begann. Das Konzert war ein voller Erfolg und hat dem Publikum und wie Musizierenden viel Spaß bereitet. Trotz der kurzen gemeinsamen Probenzeit spielten wir ein wundervolles Konzert. Um den Erfolg ein bisschen zu feiern und die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen, ging es nach dem Konzert für kurze Zeit in das Konservatorium.

 

Mittwoch, 26.10.2022

Mittwoch war der Tag der Abreise, jedoch erst am Ende des Tages ging es wirklich los. Daher hatten wir den ganzen Tag noch Zeit, uns in Angoulême umzusehen – dazu waren wir bisher nämlich auch noch gar nicht gekommen.

Vormittags gab es die Möglichkeit, sich das Comic-Museum anzusehen oder an einer Stadtführung teilzunehmen. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, die Kathedrale von Angoulême und ihren Schatz, der nur mit einer Führung zugänglich ist, zu besichtigen. Die Räume und Vitrinen, in denen der Kirchenschatz ausgestellt wurde, wurden von einem französischen Glaskünstler gestaltet. Der Künstler hatte auch darüber auch entschieden, welche Teile des Kirchenschatzes ausgestellt werden sollten.

Am Abend trafen sich die Familien, der Arbeitskreis, Musikerinnen und, Musiker zu einem kleinen Abschiedsfest, das von dem spanischen Verein der Nachkommen der spanischen Deportierten während des 2. Weltkrieges (Association des Espagnols de Charente) ausgerichtet wurde. Wir aßen und tranken und haben noch einmal zusammengestanden und uns ungezwungen unterhalten – sofern sprachliche Barrieren das erlaubt haben.

Danach fuhren alle zum Comic-Museum, wo der Bus für die Rückfahrt bereitstand. Am Bus angekommen wurde das Gepäck verstaut und die letzten Minuten miteinander verbracht, bevor wir uns von unseren Gastfamilien verabschieden mussten. Von beiden Seiten wurde zum Abschied eifrig gewunken.

Im Bus wurde sich noch ein wenig über das Erlebte ausgetauscht, bevor es still wurde und alle versuchten ein wenig Schlaf zu bekommen.

 

Donnerstag, 27.10.2022

In der Nacht sind wir gut durch Frankreich gekommen und am Morgen erwachten diejenigen, die geschlafen hatten, in Deutschland.

Vor Antritt der Rückreise wurde befürchtet, dass der Verkehr in Deutschland uns aufhalten würde. Jedoch kamen wir sehr gut voran, sodass wir wieder 2,5 Stunden vor der geplanten Ankunft wieder Hildesheimer Boden unter den Füßen hatten. Geschafft, aber glücklich nahmen wir unser Gepäck und verabschiedeten uns voneinander.

Als Fazit zu der Reise lässt sich sagen, dass es eine anstrengende, aber wunderschöne Reise war, auf der wir viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt haben und an die wir gerne zurückdenken.

Merci beaucoup!